Seit dem Reaktorunglück in Tschernobyl sind die Böden Deutschland durch Radioaktivität belastet. Durch Niederschlag drangen Schwermetalle und Radioaktivität tief in den Boden ein. Die Pilze nehmen diese Radioaktivität auf und somit sind auch die Fruchtkörper der Pilze teilweise belastet.
Generell
Nach aktuellem Stand beträgt die durchschnittliche radioaktive Belastung circa 2,6 Millisievert im Jahr. In einigen Gegenden Deutschlands (z. B. in einigen Regionen des Schwarzwaldes) steigt dieser Wert auf bis zu 5 Millisievert an. In anderen Regionen der Erde beträgt die Belastung sogar bis zu 200 Millisivert im Jahr. Generell ist der Mensch also allgemeinen Strahlung ausgesetzt. Es befinden sich zum Beispiel im Kalium natürliche Radionnuklide und auch beim Röntgen oder Flugreisen ist man erhöhter Strahlungbelastung ausgesetzt. Auch die Atombombentests des letzten Jahrhunderts und natürlich auch Unglücke wie Tschernobyl und Fukushima sorgen für eine generell höhere Belastung durch Radioaktivität als noch vor 100 Jahren.
Welche Pilze-Arten sind belastet?
Es sind alle Pilze-Arten davon betroffen. Entscheidender als die Pilz-Art ist der Fundort.
Wie gefährlich ist die Strahlung wirklich?
Auch hier kommt es auf den Fundort - und natürlich auch die Menge der verzehrten Pilze an. Wer 2-3 Mal im Monat (Wild-) Pilzgerichte verzehrt wird wohl eher nicht Gefahr laufen sich an erhöhten strahlenwerten zu vergiften. Werden täglich Wildpilze verzehrt kann dies auf lange Sicht natürlich zu gesundheitlichen Problemen führen.
Wie viel ist zu viel?
Auf diese Frage gibt es keine konkrete Antwort. Fest steht nur, dass Personen mit vielen Flugreisen, regelmäßigen (hohen) Wildpilzkonsum, viel Wild (auch Wildtiere wie zum Beispiel Reh, Wildschwein usw. aus dem Wald können durch den Verzehr von Pilzen, Wurzeln & andere Früchte des Waldes belastet sein) wohl ein höheres Krebsrisiko trägt als jemand, der auf diese Dinge verzichtet. Wie viel hier aber zu viel ist hängt von der jeweiligen Person und den Mengen, der Belastung der verzehrten Lebensmittel und viele weitere Faktoren ab. Eine konkrete Antwort, die auf jeden Menschen exakt zutrifft kann es hier also leider nicht geben.
Wo kann man sich über Belastung in den Wäldern informieren?
Eine sehr, sehr informative Karte auf der die Belastung ersichtlich bietet das Radioaktivitätsmessnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz das man zum Beispiel unter dem folgenden Link aufrufen kann:
Radioaktivitätsmessnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz